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Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Schulunterricht

Die Schule ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. In der Schule treffen vielfältige Lebensrealitäten aufeinander. Diese können sich in geschlechtlicher Identität, Alter, Herkunft, Religion oder Weltanschauung, körperlichen und kognitiven Merkmalen sowie in sexueller Identität unterscheiden. Alle Menschen haben alle das gleiche Recht auf diskriminierungsfreie Bildung. Es sollte deshalb ganz selbstverständlich sein, im Schulunterricht Vielfalt in all ihren Facetten zu berücksichtigen.

In einigen Bundesländern gab und gibt es Bestrebungen, die Bildungspläne zu überarbeiten und sexuelle sowie geschlechtliche Vielfalt im Schulunterricht stärker zu berücksichtigen. Das wird auch von der Mehrheit der Bürger*innen unterstützt. Eine Untersuchung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ergab, dass etwa 90 Prozent der Ansicht sind, es sollte ein Ziel der Schule sein, den Schüler*innen Akzeptanz gegenüber homo- und bisexuellen Personen zu vermitteln.

Die Antidiskriminierungsstellebegrüßt die Einführung solcher Bildungspläne als wichtigen Beitrag für die Vermittlung und Akzeptanz von Vielfalt. Sie sind auch ein klares und notwendiges Zeichen gegen Ausgrenzung und Benachteiligung: Noch immer sind Wörter wie „schwul“ verbreitete Schimpfworte auf dem Schulhof. Ein Coming Out trauen sich zu wenige Jugendliche zu – 52 % verheimlichen ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität in der Schule. (siehe dazu: EULGBTIQ--Lesbian, Gay, Bi, Trans, Inter, Queer survey III).

Und auch mehr als die Hälfte der Lehrkräfte geht an ihrer Schule nicht offen mit ihrer LGBTIQ*-Identität um, wie eine Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ergab.

Zur Förderung der Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Schule sollten qualifizierte Ansprechpersonen auf verschiedenen Ebenen benannt und verpflichtende Weiterbildungen für Lehrkräfte zu den Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt eingeführt werden. Eine verbindliche Verankerung der Themen muss in schulischen Curricula angestoßen werden. Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sollte im Unterricht ein altersgerecht vermitteltes Querschnittsthema vom Deutsch- bis zum Geschichtsunterricht sein. Denn sexuelle und geschlechtliche Identität frei leben zu können, ist ein Menschenrecht.

Bildungspläne der Länder

Vielfalt in der Schule

In Deutschland gehen die Länder sehr unterschiedlich mit der Integration von Themen rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt um. Was genau steht in den Bildungsplänen?Hier finden Sie eine Auswahl von Organisationen und Initiativen, die Materialien für einen diskriminierungsfreien Umgang im Schulalltag anbieten.