Antidiskriminierungsstelle zeichnet Arbeitgeber aus 10.03.2021
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat erneut Unternehmen und Verwaltungen zertifiziert, die sich mithilfe des Analyseinstruments gb-check und des Lohnmessverfahrens eg-check für die Gleichbehandlung der Geschlechter und gleiche Bezahlung eingesetzt haben.

Quelle:zweiband.media
"Der heutige Equal Pay Day unterstreicht, wie wichtig der Einsatz gegen Entgeltdiskriminierung und weitere Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts im Arbeitsleben ist"
, sagte der kommissarische Leiter der Antidiskriminierungsstelle, Bernhard Franke, in Berlin. "Die ausgezeichneten Arbeitgeber machen deutlich: Sie wollen Gerechtigkeit in ihrem Betrieb. Sie sind Vorbilder, die wir dringend brauchen. Wir dürfen nicht länger zu den Schlusslichtern in Europa zählen, was die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen betrifft."
Die unbereinigte Lohnlücke, der sogenannte Gender Pay Gap, beträgt in Deutschland derzeit 18 Prozent. Das Datum des Equal Pay Day markiert dabei symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen im Vergleich zu Männern umsonst arbeiten. Zertifiziert werden in diesem Jahr vier Unternehmen: die Deutsche Rentenversicherung Bund, das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland, die Deutsche Telekom AG (alle eg-check) und die Stadt Göttingen (gb-check).
Der eg-check legt beim Entgeltvergleich mögliche Diskriminierung und ihr finanzielles Ausmaß offen. Außerdem wird überprüft, ob einzelne Vergütungselemente gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verstoßen. Seit 2013 hat die Antidiskriminierungsstelle 25 Unternehmen für die Teilnahme am eg-check zertifiziert. Mit dem gb-check können Arbeitgeber und Interessenvertretungen potenzielle Diskriminierungen wegen des Geschlechts im Betrieb identifizieren, Ungleichbehandlungen vorbeugen und Maßnahmen entwickeln, um die Chancengleichheit voranzubringen. Es können sechs Bereiche geprüft werden: die Stellenausschreibung, der Bereich der Einstellung und des Aufstiegs, die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen, die betriebliche Weiterbildung, die Beurteilung und die Arbeitszeit. Am gb-check haben sich seit dem Start des Projekts 2016 insgesamt 26 Arbeitgeber beteiligt.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt „Gleicher Lohn“