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Mehr Anfragen zu antisemitischer Diskriminierung 09.11.2023

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel beobachten Beratungs- und Meldestellen einen Anstieg der Fälle. Die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung geht von einer hohen Dunkelziffer aus.

Logo der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung

Beratungs- und Meldestellen wie OFEK, die Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung, sowie RIAS, die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus, berichten in diesen Tagen von einem starken Anstieg der Beratungsanfragen zu antisemitischen Vorfällen. Auch in der Antidiskriminierungsstelle des Bundes sind die Beratungsanfragen gestiegen, wie eine Sonderauswertung der Antidiskriminierungsstelle anlässlich der aktuellen Lage ergeben hat.
„Immer mehr jüdische Menschen melden sich, die über antisemitische Diskriminierungen im Alltag berichten. Wir müssen aber vor allem von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, denn viele Menschen finden oder kennen keine Anlaufstellen“, sagte die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, am Donnerstag in Berlin. „Die Arbeit der Beratungsstellen ist gerade in Krisenzeiten enorm wichtig und macht das Ausmaß der Probleme sichtbar. Wir müssen spezielle Beratungsangebote wie OFEK für Betroffene von Antisemitismus ausbauen und konsequent und nachhaltig fördern. Der Anstieg der Zahlen zeigt, dass antisemitische Einstellungen gerade offener ausgelebt werden. Viele Menschen haben wieder Angst, sich als Jüdinnen und Juden zu erkennen zu geben - ein Zustand, den wir in Deutschland nie wieder erleben wollten. Das Ausmaß antisemitischer Hassrede und Gewalt im öffentlichen Raum erschüttert mich, gerade auch in Hinblick auf den Jahrestag der „Reichspogromnacht“. Wir brauchen eine eindeutige rechtsstaatliche Antwort, Menschen müssen konsequent vor Diskriminierung und Gewalt geschützt werden.“

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