Ferda Ataman, neue Unabhängige Beauftragte für Antidiskriminierung 26.09.2022

Quelle:Sarah Eick
Drei Fragen
1) Wie waren die ersten Wochen im neuen Amt?
Turbulent, aufregend – und sehr schön! Ich habe ein großartiges Team und, wie ich finde, auch den weltbesten Job! An dieser Stelle auch noch einmal herzlichen Dank für all die vielen freundlichen Briefe, Stellungnahmen und Glückwünsche in sozialen Medien nach meiner Ernennung. Das hat mich sehr bewegt und stärkt mir den Rücken für die anstehenden Aufgaben.
2) Und wie geht es weiter?
Ich habe mir vorgenommen, nach meiner Wahl ganz viele Gespräche mit Menschen zu führen, die selbst Diskriminierung erleben, im Bereich Antidiskriminierung arbeiten oder forschen oder die sich fürs AGG interessieren, weil sie zum Beispiel Arbeitgebende sind. Diese Zeit möchte ich mir unbedingt nehmen, um sinnvolle Inhalte für meine Amtszeit abzuleiten.
3) Was wird anders und was steht an?
Mein Amt wurde 2022 mit einer kleinen Gesetzesänderung gestärkt. Ich bin nicht nur vom Bundestag gewählt und vom Bundespräsidenten ernannt worden, ich habe auch Mitwirkungsrechte in der Gesetzgebung und durch meinen Beauftragten-Status ein Rederecht im Deutschen Bundestag. Ich möchte diese Stärkung nutzen, um das Thema Antidiskriminierung viel stärker auf die Agenda zu setzen. Als erstes steht jetzt die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes an. Auch der flächendeckende Ausbau der Beratungsangebote in ganz Deutschland ist mir sehr wichtig. Und eine demokratische Gesellschaft braucht einen funktionierenden Diskriminierungsschutz - auch und gerade in Krisenzeiten. Deshalb müssen wir in der anstehenden AGG-Reform die Rechte der Betroffenen stärken. Dafür werde ich mich stark machen.