DZHW Studie zu Diskriminierung von Studierenden 14.02.2023

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts „Studierendenbefragung in Deutschland“ analysieren Dr. Jasmin Meyer, Prof. Dr. Susanne Strauß und Prof. Dr. Thomas Hinz in einem DZHW Brief (Dezember 2022) Diskriminierungserfahrungen an deutschen Hochschulen.
Etwa ein Viertel der rund 180.000 teilnehmenden Studierenden gab an Diskriminierung im Rahmen ihres Studiums selbst erlebt zu haben (26 Prozent), während fast die Hälfte der Befragten berichtete Diskriminierung anderer beobachtet zu haben (46 Prozent). Dabei wurden Studierende insbesondere anhand ihres Geschlechts diskriminiert (14 Prozent) und beobachteten Diskriminierung von anderen aufgrund eines Migrationshintergrunds (27 Prozent). Fast zwei Drittel der Studierenden haben bereits mindestens eine Herabwürdigung und Benachteiligung selbst erlebt (60 Prozent), wobei am häufigsten von einer Herabsetzung von erbrachten Leistungen berichtet wurde (19 Prozent). Frauen sind von fast allen herabsetzenden Erfahrungen stärker betroffen als Männer, ebenso Studierende mit Migrationshintergrund und Studierende, die sich selbst den sexuellen Orientierungen LGB+ zuordnen.
Die Ergebnisse der Auswertung zeigen auch, dass Studierende, die Diskriminierung erleben, im Gegensatz zu Studierenden ohne solche Erfahrungen häufiger gestresst und unzufrieden fühlen. Die Expert*innen empfehlen deshalb, Beratungsstellen für Antidiskriminierung bundesweit an Hochschulen zugänglich zu machen. Für einen diskriminierungs- und herabsetzungsfreien Raum an deutschen Hochschulen sollten Lehrende darüber hinaus für wertschätzende Umgangsweisen sensibilisiert werden.