Wie gut ist die Antidiskriminierungsberatung in Deutschland aufgestellt? 20.03.2025

Diese Frage zu beantworten, veröffentlichte das DeZIMDeutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung im Dezember eine Studie, die Einblicke in die Betroffenenperspektive zu Antidiskriminierungsberatung in Deutschland bietet. Die Studie wurde im Rahmen einer Zuwendung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes von Juni 2023 bis September 2024 durchgeführt und kombiniert die Ergebnisse einer Befragung von 14.000 Teilnehmenden des NaDiRaDer Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitorpanels mit 35 qualitativen Interviews.
Die Befragungen zeigen großen Handlungsbedarf: Jede fünfte Person kennt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetzt (AGG) nicht, mehr als die Hälfte der Panelbefragten fühlt sich nicht ausreichend darüber informiert (50,6 Prozent). Nur etwa jede zehnte Person in Deutschland kennt eine Beratungsstelle, an die sie sich wenden könnte. Noch seltener – in weniger als zehn Prozent der Fälle – suchen betroffene Befragte tatsächlich eine offizielle Beratungsstelle auf.
Die Mehrheit derer, die Antidiskriminierungsberatung (AD Beratung) in Anspruch nimmt, bewertete den Verlauf der Beratung positiv, Ratsuchende äußerten aber auch Unzufriedenheit mit den konkreten Folgen der Beratung. Die begrenzten Handlungsspielräume von AD-Beratungsstellen werden als frustrierend empfunden.